Nach dem
Gewinn des Film- und Foto-Wettbewerbs „FOOD RIGHT NOW“ der internationalen Bildungsinitiative der Deutschen Welthungerhilfe trat Alexander Boettcher stellvertretend für das Azubi-Projektteam von m&r Kreativ eine Reise nach Uganda an. Dort traf er auf andere Preisträger, die sich am europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten und mit ihren Arbeiten ebenfalls gewonnen haben.
Die neuntägige Reise startete in der Hauptstadt von Uganda, in Kampala. Insgesamt 16 Personen aus fünf verschiedenen Ländern Europas nahmen dort zunächst an einem Foto- und Filmworkshop teil. Am nächsten Tag wurden die Teilnehmer dann in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt und in die Distrikte gefahren, in denen sie für die Zeit der Reise untergebracht waren. In der Gruppe von m&r-Azubi Alexander Boettcher befanden sich vier Teilnehmer aus Irland, der mitgereiste Fotograf aus Italien sowie eine Vertreterin der Welthungerhilfe.
„Mit Worten nicht zu beschreiben“
Während des Aufenthalts besuchte die Gruppe verschiedene Projekte, beispielsweise die von „Concern Worldwide“, der Hilfsorganisation aus Irland. „Wir haben dort Einblicke erhalten, die man als normaler Tourist niemals hätte“, berichtet der Vertreter des m&r-Projektteams Alexander Boettcher. „Wir durften Arbeitern auf dem Land zuschauen und uns mit ihnen austauschen. Dabei konnten wir in Erfahrung bringen wie die Arbeit dort trotz der schlechten Verhältnisse gestemmt wird. Die Menschen waren so aufgeschlossen, fröhlich und glücklich uns zu sehen. Sie wollten uns alles zeigen was sie dort aufgebaut haben; ein großes Highlight für sie war, dass sie endlich Türen für ihre Hütten bekommen haben um sich so vor Diebstahl und wilden Tieren zu schützen“, erzählt uns Boettcher.
Beeindruckt zeigte sich der Auszubildende als die Einwohner des Dorfes ihren traditionellen Tanz extra für die Besuchergruppe aufführten. „Wir waren natürlich eingeladen, mitzutanzen. Mit Worten ist nicht zu beschreiben, wie einmalig dieses Erlebnis war“, erinnert sich Alexander Boettcher gerne zurück.
Eine Reise zwischen Faszination und Nachdenklichkeit
An zwei weiteren Tagen war die Teilnehmergruppe in einer Schule der Region unterwegs. Dort hatten die 140 Schüler Gelegenheit ihren Gästen – ähnlich einer Pressekonferenz – Fragen zu stellen. Das Interesse an den Besuchern aus Europa war enorm. Doch nicht nur die Schüler in Uganda lernten an diesem Tag etwas über das Leben in Europa; so sah sich m&r-Azubi Alexander Boettcher auch mit der bedrückenden Tatsache konfrontiert, dass die Schüler berichteten, wie hart sie dafür kämpfen müssen, um überhaupt eine Schule besuchen zu können.
„Nach der Interviewrunde habe ich den Schuldirektor gefragt, ob wir mit den Schülern noch eine Runde Fußball spielen können – davon war jeder sofort begeistert“, schildert uns Boettcher. „So bildeten wir Mannschaften, gingen auf den Sportplatz, nutzten Rucksäcke um die nicht vorhandenen Torpfosten zu markieren. Ganz so wie früher auf dem Bolzplatz.“ Zwar hätten die hohen Temperaturen der europäischen Besuchergruppe zu schaffen gemacht, dennoch habe das Fußballmatch den Spielern und den zahlreichen Mitschülern, die als Zuschauer am Rand des Spielfeldes standen, großen Spaß gemacht.
Eine weitere Station der Reise führte zu einer HIV-Hilfsorganisation. „Man erzählte uns Einiges über die Arbeit vor Ort und die zur Verfügung stehenden Mittel. In einem Büro stapelten sich Aktenberge – jede Akte ein Patient. Das war wieder eine der nachdenklichen Seiten, mit denen wir während unserer Reise immer wieder konfrontiert wurden“, so Boettcher. Der Weg zum Büro der Hilfsorganisation führte zudem durch das Gelände eines Krankenhauses. Die dortigen Verhältnisse regten alle europäischen Besucher zum Nachdenken an.
Die gesamte Reise hat m&r-Azubi Alexander Boettcher nachhaltig beschäftigt. Rückblickend bleibt aber die Faszination über die Menschen in Uganda und wie sie trotz der Umstände vor Ort ihr Leben meistern. „Insgesamt denke ich mit einem Lächeln an die neun Tage zurück“, resümiert der m&r-Azubi. „Es wird sicher nicht mein letzter Aufenthalt in Uganda gewesen sein.“
Rückblick
Ende vergangenen Jahres nahmen neun Auszubildende von m&r Kreativ am
Film- und Foto-Wettbewerb mit ihrem Kurzfilm zum Thema „Hunger und das Menschenrecht auf Nahrung“ teil. Die Jury der
Deutschen Welthungerhilfe kürte den eigens produzierten Film zum besten Beitrag der Alterskategorie der 18- bis 25-Jährigen. Damit belegten die m&r-Azubis den ersten Platz des Wettbewerbs.